Vor einigen Tagen begab sich Kanzler Scholz auf eine lange Reise. Nach China.
Man kann vermuten, was ihn dazu bewogen hat. Einerseits die deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen. Andererseits Putins Krieg.
Zum Thema Handelsbeziehungen:
Auszug aus einer Rede des chinesischen Ministerpräsidenten Li Quiang: „China ist gern bereit, mehr hochqualitative deutsche Produkte zu importieren“ sagte er. Und er fuhr fort: „Einfuhrbeschränkungen werden aufgehoben, und zwar für Rindfleisch und Äpfel.“ Im Gegenzug hoffe die chinesische Regierung, dass Deutschland mehr chinesische Hochtechnologieprodukte ins Land lasse.
Esswaren gegen E-Autos?
Der Kanzler hörte mit versteinerter Miene an, wie Li sein eigenes Land als Hightechland darstellte und Deutschland als Agrarstaat.
Deutschland. Anno 2024. Rindfleisch und Äpfel.

Zum Thema Krieg in der Ukraine:
Bekannt ist die Neigung der Chinesen zu einer blumigen Ausdrucksweise. Das klingt durchweg ansprechend und reizvoll, ist aber auch schön unverbindlich. Als Scholz mit Präsident Xi über den russischen Angriffskrieg sprach, soll Xi gesagt haben:
„Es ist wichtig, dass alle an einem Tisch sitzen und keiner auf der Speisekarte steht“. Niemand in des Kanzlers Entourage konnte letztendlich diese Worte deuten. Mehrere Interpretationen sind möglich, die Chinesen hüllten sich in Schweigen.
Diplomatie vom Allerfeinsten.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren: Die diplomatischen Bemühungen Deutschlands in der Welt werden nicht mehr mit dem gebührenden Ernst, den wir Deutsche für unser gewiss nicht übersteigertes Selbstwertgefühl einfordern, wahrgenommen.