KRIEG IN EUROPA

„Krieg kennt keine Sieger, jeder militärische Triumph erweist sich in Wahrheit als Niederlage aller Beteiligten.“
Es steht nicht gut um die Welt, wenn man den preußischen Generalmajor Carl von Clausewitz zitieren muss.
Ich persönlich werde mich hüten, Stellung zu den Ereignissen im Osten unseres Kontinents zu nehmen. Eins der Gründe dafür ist die gut bekannte Tatsache, dass das erste Opfer jedwelcher kriegerischer Handlung die Wahrheit ist. Es ist in solchen Situationen unmöglich, die richtigen Koordinaten zu finden, um die Situation in den umkämpften Regionen und damit verbunden auch die politische Großwetterlage halbwegs widerspruchsfrei, kohärent und natürlich überprüfbar darzustellen. Dazu passt eine Aussage Bismarcks:
„Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.“
Russland war, ist und bleibt ein einzigartiges Geheimnis. Generationen von Historikern, Politikern und Schriftstellern haben es nicht geschafft, das große philosophische, gesellschaftliche und religiöse Rätsel um das russische Volk auch nur ansatzweise zu lösen. Karl Marx z. B. war sich dieses Geheimnisses bewusst, in seiner Pariser Zeit hat er ausführlich darüber geschrieben. Russland – schreibt er sinngemäß – hat die Völker in Mittel- und Westeuropa des Öfteren „erschreckt“, diese haben das weite Reich des Ostens als eine Art Fatalität akzeptiert.
Nun gut. Ich kann mir nicht erlauben, zu urteilen. Lediglich ein Wort der Trauer angesichts der humanitären Lage ist hier allemal angebracht. Tiefe Trauer.
Abschließend Worte, die zeigen, dass es den Menschen stets bewusst war, dass Krieg keine Lösung ist und niemals sein kann:
„Was man mit Gewalt gewinnt, kann man nur mit Gewalt behalten.“ (Gandhi)
„Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler.“ (Ingeborg Bachmann)
„Kein Vormarsch ist so schwer, wie der zurück zur Vernunft.“ (B. Brecht)
Und zu guter Letzt lasse ich mich hinreißen, einen genialen Mann zu zitieren, dessen Aussagen um etliches einfacher sind als seine physikalischen Theorien, dafür aber umso verstörender:
„Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.“
Albert Einstein