Mir ist in diesen für viele Menschen so leidvollen Stunden ein Wort des Kirchenvaters Augustinus eingefallen:
„Der Gütige ist frei, auch wenn er ein Sklave ist.
Der Böse ist ein Sklave, auch wenn er ein König ist.“
Nichts, was ein Mensch tut, ist indifferent, ist gleichgültig im Sinne von Gut oder Böse. Alles ist unlösbar verknüpft mit einer sittlichen Ordnung oder mit Gott oder der Gerechtigkeit (oder was man dafür sagen will).
Darum ist auch alles historische Geschehen jenseits von Zufall. Es trägt seinen Sinn in sich. Es bedeutet etwas, vor allem bedeutet es das, dass der Mensch seinen Ablauf bestimmen und gestalten kann durch seine innere Einstellung, durch seine innere Haltung.
Die Geschicke der Welt sind so gut oder so böse wie die Gesinnung seiner Menschen.
Unaufhörlich lehrt die Geschichte. Sie findet aber keine Schüler. Kluge Worte einer großen Literatin, die ich in einem vorigen Beitrag erwähnt habe. Unsere Welt insgesamt macht seit gut zwei Jahrzehnten große Transformationen durch, dadurch ist sie augenscheinlich in einem Modus der Überreiztheit.
In solchen Zeiten „erwachen die Monster“, hat Antonio Gramsci seinerzeit treffend befunden.
Ebenso lapidar und nicht weniger denkwürdig sind Novalis´ Worte:
„Wo keine Götter sind,
da walten die Gespenster.“