Eishockey gehört zur russischen Volksseele.
Die Russen wissen es, dass der Rest der Welt Bescheid weiß um diese enge, liebevolle Beziehung. Es sind Tatsachen, die von der Moskauer Politik geschickt ausgenutzt werden, um subtile politische Botschaften raffiniert zu verbreiten.
Bei einem kürzlich stattgefundenen Eishockeyturnier liefen Russlands Spieler gegen den Nachbarn Finnland in blütenweißen Trikots mit den Lettern CCCP auf. Manchen von uns ist diese Abkürzung in allzu guter Erinnerung: Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken. Kyrillisch natürlich. Es fehlten auf den Trikots erwartungsgemäß Hammer und Sichel so wie in guten alten Zeiten. Ersetzt wurden sie durch den doppelköpfigen russischen Adler, flankiert von dem Logo eines Wettbüros.
Klarer kann eine geopolitische Botschaft gar nicht sein.
Es ist Putins höchstpersönliche Offenbarung:
„Alle mal herhören, Leute! Die Sowjetunion ist nicht wirklich passé, der geopolitischen Vorstellung, die dahinter steckt, werde ich, Wladimir Wladimirowitsch, künftig beherzt und kompromisslos zu einer für jedermann ersichtlichen Renaissance verhelfen!“
Diesmal mit Zarenadler und (etwas schnöder) kapitalistischer Werbung.