Die Anzahl der Informationen, der Ansichten und Meinungen, Überlegungen und Ratschlägen, die Menge verwertbarer und nicht verwertbarer News zu dem alles beherrschenden Phänomen Corona übersteigt jede menschliche Vorstellung. Daher versuche ich gar nicht, weder als Mensch noch als Arzt, Ordnung in diesen Informationswust hineinzubringen. Uns allen fehlen jetzt die Erwartungssicherheiten, ohne die keine Zivilisation auf Dauer funktionieren kann. Jeder von uns ist in diesem erdrückenden Universum uferloser Bewusstmachung zunächst auf sich allein gestellt. Und jeder befindet sich auf eine sehr persönliche Art auf der Suche nach Wahrheiten und Antworten. Nach einem Halt.
Was liegt uns Menschen näher, als auf den Erfahrungsschatz vergangener Generationen zurückzugreifen, die oft erheblich Schlimmeres erfahren haben als wir.
Und: Es gibt weitere Schätze. Daher sollten wir Christen keine Scheu haben, auf das WORT zurückzugreifen. Zum Beispiel auf Prophetien des Jesaja, dessen Worte – vor 2700 Jahren nüchtern und kühl verkündet – den Zustand der Welt nicht besser hätten abbilden können:
„Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“
So sah der Prophet den Zustand der Welt damals. Und es liegt auf der Hand: Der heutige Zustand der Welt sieht nicht wesentlich anders aus. Offenbar hatte Jesaja auch so was wie ein Vorgefühl dafür, welch weltbewegendes Ereignis sich 700 Jahre nach seiner Prophezeiung in Jerusalem abspielen würde.
Die Christenheit neigt ihr Haupt und gedenkt dieses Ereignisses. So auch an dem heutigen Tag.
Viele von uns haben im Moment mehr Muße als je zuvor im Leben. So würde vielen Zeitgenossen die weitestgehend in Vergessenheit geratene Wette des Blaise Pascal eine genussbringende Annäherung an das WORT bieten. Ansonsten hätte dieser faszinierende Franzose für unsere von Ängsten gebeutelten Welt ein weiteres Wort parat, dem die Großschreibung selbstredend verwehrt werden darf:
„Es gibt für uns noch einen anderen Ursprung des Irrtums, nämlich die Krankheiten.
Sie verderben uns Urteil und Sinn.“