Der Traum war zu schön, um wahr zu sein. Wir Europäer träumten einen wunderschönen Traum.
Den Traum vom immerwährenden demokratischen Liberalismus und von nie dagewesenen Freiheiten. Vom ungebrochenen wirtschaftlichen Aufwärtstrend ohne nennenswerten Stolpersteine. Vom Zusammenwachsen und Sich-immer-mehr-verstehen-lernen. Vom Sich-auf-den-anderen-verlassen-können.
Nun sind wir alle verlassen. Insbesondere von den sprichwörtlich guten Geistern.
Es ist europäisches Schicksal seit mindestens 2000 Jahren. Das Nicht-zur-Ruhe-kommen-können. Das höchste Gefühl der Glückseligkeit waren die letzten 70 Jahre. Gespannte Ruhe. Aber Ruhe. RUHE. ( Den „ewigen“ Störfaktor BALKAN lassen wir diesmal außen vor.)
Offensichtlich mag der Weltgeist – lieber Hegel, ich hoffe, du hattest recht, als du einen Weltgeist postuliert hast! – die Europäer nicht sonderlich.
Er ist erneut am Werkern. Er tut, was er am liebsten mag: die Europäer in eine abermalige – verdammt, zum wievielten Male schon! – historische Falle zu locken. Mutmaßlich werden wir Europäer diesem Willen auch diesmal nichts entgegensetzen können.
So wie zum x-ten Male in den letzten zwei Jahrtausenden.