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Nun ist auch bei Herrn Habeck die Katz aus dem Sack. Wie bei Frau Baerbock 2021 kurz vor den damaligen Wahlen.
Es gibt in Österreich einen Herrn Weber, selbsternannter Plagiatsjäger, der kein vergnüglicheres Hobby für sich gefunden hat, als in den Doktorarbeiten seiner Zeitgenossen herumzuschnüffeln, um den Autoren schlaflose Nächte zu bereiten. Den Autorinnen natürlich auch. Wer ihn denn dafür bezahlt, soll jetzt nicht unbedingt das Thema sein.
Es geht also um Habecks Doktorarbeit. Diese trägt folgenden Titel:
„Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästetizität“. Hm.
Für den bundesdeutschen Durchschnittsbürger der Gegenwart klingt das nach hochwissenschaftlichem Inhalt und Gestus. Ob die Arbeit letztendlich wissenschaftlichen Anforderungen Genüge getan hat, kann und will ich da überhaupt nicht bewerten. Als ganz gewöhnlicher Bundesbürger gestatte ich mir dennoch die Frage, ob das alles wirklich zusammenpasst: dass man auf wissenschaftlichem Niveau über eine gattungstheoretische Begründung literarischer Ästetizität resonieren und schreiben imstande ist und gleichzeitig – Jahre später – Wirtschaftsminister eines der größten Volkswirtschaften der Welt werden kann.
Ich persönlich habe unter anderem Geschichte studiert und war eine Weile von der Antike und der Archäologie angetan.
Meine Doktorarbeit hätte heißen können:
„Neueste archäologischen Funde und historischen Erkenntnisse hinsichtlich der klimaschädlichen Folgen der Schlachten zwischen Römer und Germanen im letzten Jahrhundert v.Ch. sowie dem ersten Jahrhundert n.Ch“.
Ich wäre sicherlich stolz gewesen auf diesen meinen doch einzigartigen geschichtswissenschaftlichen Beitrag.
Und: Ich bin außerdem überzeugt, dass ich zwei oder drei Jahrzehnte später einen – keineswegs erfolglosen – deutschen Finanzminister abgegeben hätte.
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Das Phänomen ist nicht mehr zu übersehen:
Es etabliert sich in der Weltöffentlichkeit ein neues weibliches Selbstbewusstsein. Und dieses erfrischende Selbstbewusstsein ist eindeutig: konservativ. Ich konstatiere das mit einer geraumen Dosis optimistischer Genugtuung.
Das allerletzte Beispiel dieser neuen Realität: Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt. 27 Jahre ist die Dame jung und sowas von cool!
In Old Europe gehen die Uhren zwar anders, aber es bewegt sich auch hier was.
Nicht vor allzu langer Zeit wetterten nahezu alle Westmedien über eine Faschistin und malten den sofortigen und gleichzeitig schnöden Untergang ihres Heimatlandes an die Wand, sollte dieses mussolininahe politische Gewächs die Führung eben dieses Landes übernehmen.
Sie tat es. Sie tat es unaufgeregt und mit einer bezirzenden, rechtskonservativen Charme.
Georgia Meloni. Elegant. Unprätentiös. Ausgestattet mit einer bemerkenswerten femininen Intelligenz.
Sie ist seit dem 22.10.2022 Italiens Ministerpräsidentin. Und: Sie hat das „Tor zur Hölle“ nicht nur nicht geöffnet, Italien erlebt politisch und wirtschaftlich eine seiner erfolgreichsten Zeiten seit dem Ende des 2. Weltkrieges.
Wie hat sie das nur geschafft, allen Unkenrufen zum Trotz?
Ich maße mir nicht an, eine Antwort auf diese Frage geben zu können. Aber eins kann man in diesem Zusammenhang getrost voraussetzen und auch benennen: So etwas gelingt nur mit einer Riesenportion diplomatischen Geschicks. Und hier drängt sich natürlich der Vergleich mit unseren deutschen Politikerinnen auf.
Im konservativen Milieu sucht man vergebens nach einer weiblichen Person mit Ausstrahlung. Unsere roten, linken und grünen Politikerinnen hingegen verbreiten nicht selten eine ätzende Aura der Verbissenheit oder des abstoßenden Besserwissertums. Oder sie tragen, wie Frau Baerbock, eine skurrile Spielart des Feminismus zur Schau und verkennen dabei geflissentlich, dass man damit keine diplomatischen Lorbeeren – insbesondere im arabischen Raum – ernten kann.
Diplomatie ist seit eh und je eine hohe Kunst. Diplomatie und ideologische oder dogmatische Voreingenommenheit jedweder Art vertragen sich nicht.
Ich hoffe inständig, dass uns die Zukunft dergleichen Diplomatinnen, wie es die italienische Ministerpräsidentin eine ist, nicht länger vorenthalten wird. Europa – vor allem Europa! – steht vor enormen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen. Wann, wenn nicht jetzt wäre die große Kunst der Diplomatie gefragt!
Ich traue solche Kunststücke einer neuen Generation von Politikerinnen zu, vorausgesetzt sie verkörpern den neuen Frauentypus: jung, attraktiv, unideologisch, also alles andere als linkslastig, gleichzeitig aber in sicherer Ferne von einem konservativ-mütterlichen Gehabe.
Und vor allem:
Keine Klageweiber als Opfer des Patriarchats.
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Zitat eines bekannten CDU-Landesfürsten zur wohlvertrauten Brandmauer-Debatte:
„Demokratie verteidigt man am besten, indem man die Probleme löst. Und zwar die Probleme (Betonung auf „die“ – meine Anmerkung), die aus der Sicht der Bevölkerung die drängenden sind, und nicht die, die die Politik dazu erklärt hat.“
Man muss definitiv feststellen: Sie werden immer mutiger, unsere Gewählten!
Schaun´mer mal, würde Beckenbauer – Gott hab ihn selig! – dazu süffisant sagen…