Es ist nicht lange her, da habe ich über die Stille räsoniert. Über die wohltuende Stille als Frucht der Weisheit und als Voraussetzung für die Kenntnis der letzten Dinge. In großer Bescheidenheit und stilvoller Stille, für unsere Medien lediglich als Fußnote der Gegenwartsgeschichte erwähnungswürdig, wurde vor einigen Tagen der neue japanische Kaiser Naruhito inthronisiert. Eine… Weiterlesen

Je länger man lebt, desto deutlicher sieht man, dass die einfachen Dinge die wahrhaft größten sind. Dabei macht man eine merkwürdige Erfahrung: dass sich hinter den Wichtigkeiten der Welt – Ansehen, gesellschaftliche Stellung, Beziehungen, Geld, Wissen und Können – eine eigenartige Leere durchscheint. Jene „Maximierer“, die in allen Dingen das Preis-Leistungs-Verhältnis beachten und stets noch… Weiterlesen

Über sie wird wenig bis kaum gesprochen. Ihr wird kaum Beachtung geschenkt. Sie führt ein Mauerblümchendasein in unserem Leben und in unserer Welt. Die Stille. Die stilvolle Stille des Schweigens. Die heilende Atmosphäre der Stille. Stille ist Arznei für die menschliche Seele. Von Kierkegaard stammt das Wort, dass er, wenn er Arzt wäre, den Menschen… Weiterlesen

Vielen ist der Ausspruch „Geschichte wiederholt sich nicht“ wohlbekannt. Ich konnte diesem Satz nie ohne Abstriche beipflichten, das habe ich auch immer wieder in früheren Beiträgen so unterstrichen. In der Geschichte erkenne ich unschwer rote Fäden: eigen sind solchen roten Fäden eine gewisse natürliche Kontinuität sowie eine nicht zu ignorierende Wiederholungsneigung einzelner historischer Abläufe. Heute… Weiterlesen

So genau weiß ich nicht mehr, wann alles begonnen hat. Außer Frage steht aber, dass Berlusconi zu den ersten seiner Zunft gehörte, der dem bis dahin weitestgehend ernsthaft betriebenen Politgeschäft das Seichte des Showbusiness aufoktroierte. Man schmunzelte über den kleinen Italiener, über seine öffentlichen Auftritte. Man verzieh ihm seine zum Fremdschämen tauglichen Eskapaden. Das politische… Weiterlesen

Das Jahr 2019 ist Fontanejahr. „Der Stechlin“ ist Theodor Fontanes Meisterwerk. Ein Roman über das untergehende 19. Jahrhundert. Der alte Stechlin sieht in seinem Schloss am See seiner alten Welt beim Vergehen zu. Heiter, weise, menschenfreundlich. Wir alle befinden uns in einer ähnlichen Situation:  wir sind seit geraumer Zeit Zeugen des untergehenden Geistes des 20.… Weiterlesen

In jenen Staaten, wo demokratische Verhältnisse relativ jung sind, – historisch also weniger als 10 Generationen auf dem Buckel haben – hat die Demokratie geschichtsphilosophisch gesehen geringe Chancen, sich „ewig“ zu halten. Demokratische Gepflogenheiten müssen „ins Blut“ übergehen. So wie bei den Engländern. Ich bin überzeugt: das, was wir mit dem Brexit im englischen Parlament… Weiterlesen

Dem allgemeinen – echten oder aufgesetzten – Verdruß über Kevin K., dem Jungsozialisten, kann ich mich nicht voll anschließen. Gleichwohl ich Kommunismus mehr als zwei Jahrzehnte hautnah erlebt habe. „Wer in jungen Jahren nicht Kommunist ist, hat kein Herz“. So etwa soll ein Bonmot von Churchill lauten. Möglich sind auch andere Urheberschaften, als da wären… Weiterlesen

Nun ist Frankreich, Paris und Notre Dame in aller Munde. Die Ursache der Katastrophe ist bis dato unbekannt. Auffällig ist die Reaktion der Welt: sie ist erschüttert, nahezu alle wollen sich am Wiederaufbau beteiligen.(Gauner mit eingeschlossen…). Diese Reaktionen lassen zumindest zwei Rückschlüsse zu: Zum einen braucht der Mensch Symbole wie das tägliche Brot. Etwas bewundernswert… Weiterlesen

Ich freue mich immer über Worte, die gleichsam Vernunft und Gefühl im gleichen Atemzug ansprechen. „Wenn es tatsächlich zum Brexit kommt, muß er in Trauer passieren und nicht im Zorn.“ Und es geht weiter: „Der Brexit darf nicht mit Aggression verbunden sein. Wenn beide Seiten sich gegenseitig mit Vorwürfen überziehen, würde das die Atmosphäre über… Weiterlesen