Wenn das Sterben und der Tod – meine Mutter ist vor einer Woche gestorben – eine Zeit lang den Alltag bestimmt, benutzen Menschen seit jeher mannigfache, sehr unterschiedliche Bewältigungsstrategien. Dazu weiter unten. Jeder möge nach seiner Fasson zurechtkommen. Gläubige Christen – wirklich gläubige, diese Klarstellung muß an dieser Stelle schon sein! – halten es schlicht… Weiterlesen
Autor: Helmut Göllner
„Die Verse durchwandern in einem einzigen Bild- und Sprachklang gewordenen Gedanken den ganzen Kosmos“. Dieser Satz stammt von einer bekannten Goethe-Kennerin. Ich persönlich deute den Satz folgendermaßen: ein in sich perfekt ruhender Gedanke umrankt in einem unnachahmlichen Wohlklang das gesamte vom Menschen erfassbare Universum. Es handelt sich um eines der gelungensten Gedichte der Weltliteratur. Im… Weiterlesen
BYE, BYE, SOZIALDEMOKRATIE ! Geschichte ist unerbittlich. Alles, was nicht zeitgemäß ist, wird gnadenlos ausgemustert. Die Genossen sind auf dem – noch schleichenden – aber nicht mehr auf zu haltenden Weg, sich aus der Geschichte zu verabschieden. Sozialdemokratisches Gedankengut ist – und auch hier bloß schemenhaft – nur noch an Europas Peripherie gefragt. Und auch… Weiterlesen
Die Szene ist vielen von uns bekannt. Einst traf Jesus am Jakobsbrunnen eine für die damalige Zeit eher ungewöhnlich selbstbewußte, kluge Frau aus Sychar. Die beiden kamen – auch sehr ungewöhnlich – ins Gespräch, dabei versorgte die Frau den erschöpften und sehr durstigen Mann mit frischem Brunnenwasser. Auch Jesus schenkte ihr anschließend Wasser. Wasser des… Weiterlesen
Wo ich bin, ist Deutschland. Ein Ausspruch, der auch heute noch Gänsehautgefühle verursacht. Zu Recht. Der, der das behauptet hat, gehört dem Olymp der universalen Geistesgrößen an. Als er starb, verabschiedete sich Carl Zuckmayer von ihm unter anderem mit folgenden Worten: „Ein Leben hat sich erfüllt, das nur einem einzigen Inhalt gewidmet war: dem Werk… Weiterlesen
Seit Preußen im 18. Jahrhundert zu den ernst zu nehmenden europäischen Mächten aufgestoßen ist, weiß Resteuropa von den deutschen Tugenden ein Lied zu singen. Sprichwörtlich bekannt auf dem gesamten alten Kontinent waren und sind der deutsche Ordnungssinn, die Pünktlichkeit, die Verlässlichkeit im Kleinen wie im Großen, der Fleiß, das unerschütterliche Staatsvertrauen, das nicht selten zu… Weiterlesen
500 Jahre Reformationsjubiläum. Im letzten Beitrag habe ich einige Betrachtungen über das gestörte Verhältnis unserer Welt zu Luther angestellt. Dabei ist auch Luthers Antisemitismus kurz zur Sprache gekommen. Zu beschönigen ist da nichts: insbesondere der gealterte Luther hat wenig bis gar kein diplomatisches Geschick hinsichtlich des Judentums bewiesen. Von politischer Korrektheit war er genau so… Weiterlesen
Wenn man das Glück und die Möglichkeit hat, einige Tage italienische Landschaften zu durchstreifen, durch kleine Städte und verschlafene Dörfer zu schlendern, die malerisch oft an Hügelhängen kleben, kann man gar nicht umhin, irgendwo kurz nach Sonnenuntergang einer religiösen Prozession zu begegnen. Dabei wird auf Männerschultern eine Heiligenfigur durch die von Menschen gesäumten Straßen getragen … Weiterlesen
Unter der roten Überschrift „Acta Septimana“ steht ein Zweizeiler. Ich finde die Idee, „Acta Septimana“ nicht „alleine“ repräsentieren zu lassen, gut. Dabei hatte ich allerdings von Anfang an vor, diese Begleittexte von Zeit zu Zeit auszutauschen. Das wird zum ersten Mal in der nächsten Zukunft geschehen. Es wäre Heinrich Heine und dem Leser gegenüber unfair, … Weiterlesen
Es ist alles zu schnelllebig. Viele, zu viele unserer Zeitgenossen sind überfordert. Vom frivolen Universalismus. Ich finde den Ausdruck prima. Und den Urheber auch: Sloterdijk. Die geistigen Ansprüche der globalisierten „Weltordnung“ sprengen die Möglichkeiten der psycho-mentalen Strukturen vieler Zeitgenossen. Fixpunkte des Menschen sind u.a. überschaubare Gruppen. Vor tausenden Jahren Horden genannt. Glücklich durften sich jene… Weiterlesen